Grundsätzlich sind Antioxidantien chemische Verbindungen, die in der Lage sind andere Substanzen davon abzuhalten zu oxidieren. Als anschauliches Beispiel für eine Oxidation kann man die Verbrennung von einem Stück Holz nennen. Dabei wird das Holz (bestehend aus Kohlenstoff-Atomen) durch den Sauerstoff oxidiert. Ein weiteres Beispiel ist die Rostbildung an Materialien aus Eisen. Sauerstoff reagiert mit dem Eisen und es kommt ebenfalls zu einer Oxidation und damit zur Bildung von Rost.
Was sind eigentlich Antioxidantien und welche Bedeutung haben sie für unseren Körper?
Oxidationen finden allerdings nicht nur bei Verbrennungen und der Bildung von Rost an einem Stück Eisen statt, sondern auch in unserem Körper. Dabei wird Nahrung durch Sauerstoff oxidiert. Bei diesen Reaktionen entstehen teilweise (freie) Radikale. Diese Radikale sind sehr reaktiv, was in dem Sinne problematisch ist, dass biochemische Prozesse beginnen können, die unserem Körper schaden. An diesem Punkt kommen die Antioxidantien ins Spiel. Sie können schädliche Oxidationsprozesse verlangsamen und sogar verhindern. Antioxidationen spielen im Körper des Menschen eine große Rolle, da sie in der Lage sind als Radikalfänger zu agieren. Sie haben die Fähigkeit die reaktiven Sauerstoffradikale (ROS) davon abzuhalten oxidativen Stress auszulösen. Ein hoher oxidativer Stress hat zahlreiche negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Erstens müssen Zellen einen höheren energetischen Aufwand betreiben. Zweitens kommt es zu molekularen Veränderungen an Proteinen durch Oxidation. Drittens kann sogar die DNA geschädigt werden. Diese drei Vorgänge zusammen genommen sind dafür mitverantwortlich, dass der Alterungsprozess beschleunigt wird und die Lebenserwartung verkürzt wird!
Polyphenole kurz erklärt
Bei Polyphenolen handelt es sich ebenfalls um chemische Verbindungen. Die Klasse zur der sie zählen sind die der aromatischen Verbindungen. Die Bezeichnung aromatisch ist darauf zurückzuführen, dass die ersten entdeckten Verbindungen aus dieser Klasse sich durch einen charakteristischen (aromatischen) Geruch auszeichnen. Bei dem Großteil der Polyphenole handelt es sich um Farbstoffe oder um Geschmacksstoffe (Aromaten). Der Grund warum Polyphenole in Pflanzen vorkommen sind unterschiedlich. Zunächst einmal gibt es Polyphenole, die dem Schutz vor Fressfeinden dienen. So kann die Farbe oder der Geschmack diesen Zweck erfüllen. Die empfundene „Geschmacksrichtung“ kann dabei sehr unterschiedlich sein. Viele polyphenol-reiche Pflanzen erzeugen beim Menschen beispielsweise ein bitteres Geschmacksempfinden. Außerdem können Polyphenole aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung in die Fotosynthese einer Pflanze integriert sein.
Wirkung von Polyphenolen
Die Besonderheit der Polyphenole liegt in ihrer antioxidativen Wirkung. Polyphenole kommen in allen Gemüsesorten und auch in allen Obstsorten vor. Dabei kommen in den unterschiedlichen Sorten an Obst und Gemüse auch verschiedene Polyphenole vor. Und selbstverständlich variiert auch der Anteil an Polyphenolen sehr stark. Es gibt also Obst- und Gemüsearten mit hohem und mit niedrigem Polyphenolgehalt. Eine Rolle in der Verwertbarkeit für den Körper spielt dabei die Zubereitung der Lebensmittel. So kann die Zubereitung von Gemüse bei niedrigen Temperaturen dazu führen, dass neben dem Erhalt von Vitaminen auch ein deutlich größerer Anteil an Polyphenolen erhalten bleibt. Eine gute Möglichkeit bietet hier natürlich die Methode des Slow Cookings. Dabei wird die Mahlzeit nicht mit hoher Temperatur über kurze Zeit zubereitet, sondern über einen längeren Zeitraum gegart und so mit schonender Temperatur zubereitet. An dieser Stelle macht es Sinn auf die weiteren Vorteile des Slow Cookings einzugehen.
Nutzung eines Slow Cookers zum Erhalt von Polyphenolen
Eine Methode die sich sehr gut in den Alltag integrieren lässt, ist das Slow Cooking. Dabei handelt es sich um eine besonders schonende Zubereitungsform. Durch die geringe Temperatur werden wertvolle Inhaltsstoffe erhalten. Neben gesunden Vitaminen gehen auch die besonderen Eigenschaften der Polyphenole nicht verloren. Gemüsesorten die besonders viel Polyphenol enthalten sind beispielsweise rote Zwiebeln, Artischocken und Chicorée. Diese Gemüsesorten eignen sich außerdem hervorragend für die Zubereitung in einem Slow Cooker, da durch die Zubereitung bei niedriger Temperatur die Aromen hervorragend zur Geltung kommen. Zusätzlich kann durch die Verwendung der richtigen Gewürze mit hohem Polyphenol-Gehalt dieser Effekt noch verstärkt werden. Die Gewürze die einen hohen Anteil an Polyphenolen aufweisen und bestens für Slow Cooking Rezepte geeignet sind, sind unter anderem Rosmarin, Basilikum und Thymian. Da vor allem die mediterrane Küche auf ihnen aufbaut gibt es eine Vielzahl an Gerichten die ausgezeichnet zu dieser gesunden Würzmischung passen. Einen noch höheren Gehalt an Polyphenolen weisen Sternanis und vor allem Nelken auf, die sich ebenfalls für die schonende Zubereitung im Slow Cooker anbieten.