Vielleicht haben Sie schon mal davon gelesen oder gehört, dass Bier auch gesund sein soll. Zumal viele semi-seriöse Studien herausgefunden haben wollen, dass irgendwas im Bier eine Heilwirkung besitzen soll. Vermutlich werden sie nur geschmunzelt haben, im Wissen, dass entweder die Studie keine wissenschaftliche Relevanz besitzt oder aber die negativen Faktoren sämtliche positive Effekte zunichtemachen.
Manchmal werden jedoch einige durcheinander gebracht. So kann Bier durchaus gesund sein, jedoch nur in der alkoholfreien Variante. Denn Bier enthält teilweise Polyphenole. Das liegt an dem Hopfen und der Gerste, die jeweils gute Polyphenolquellen sind. Gerade bittere Biere weisen in der Regel einen hohen Gehalt an Hopfen aus, was wiederum die Polyphenolkonzentration im Bier erhöht. Interessant ist übrigens auch die Verbindung mit dunklem Malz, dieses enthält Melanoidin (ein Antioxidans), welches zum Erhalt der Polyphenole während des Brauprozesses beiträgt.
Studie bestätigt Gesundheitswirkung von Bier
Professor Johannes Ring (TU München) hat mit seinem Team bisherige Veröffentlichungen zu den Inhaltsstoffen von Bier und deren therapeutischen Nutzen überprüft. Im Zuge diese Untersuchung kamen sie zu der Feststellung, dass vor allem die Polyphenole für positive Effekte auf die Gesundheit verantwortlich sind. Die folgenden Polyphenole sind demnach vor allem durch den Hopfen zahlreich im Bier vorhanden: Kaempferol, Quercetin, Tyrosol, Ferualsäure, Xanthohumol sowie Hopfenbitterstoffe.
Es gibt Hinweise darauf, dass Kaempferol den natürlichen Zelltod der Zellen wiederherstellt. Dies würde bewirken, dass z.B. Krebszellen absterben und Kaempferol im Kampf gegen verschiedene Krebserkrankungen Einsatz finden könnte.
Ferualasäure findet häufig Einsatz in der Kosmetikindustrie, man geht davon aus, dass sie Pigmentflecken vorbeugen kann. Auch im Zuge der Mesotherapie kommt Ferualsäure zum Einsatz.
Quercetin soll die Entwicklung von Arteriosklerose verlangsamen, zu hohen Blutdrucken senken, bei chronischen Darmentzündungen helfen und auch bei Arthritis und Arthrose sowie weiteren Entzündungen positiv wirken können.
Rechtfertigen Polyphenole den Bierkonsum?
Auch wenn die positiven Effekte auf die Gesundheit verlockend klingen, sollte man nicht häufiger zu Bier greifen, zumindest wenn es Alkohol enthält. Alkoholfreies Bier dagegen könnte durchaus förderlich sein, jedoch darf Bier das als alkoholfrei gekennzeichnet ist bis zu 0,5 % Alkohol enthalten. Eine Studie der TU München zufolge, die die Auswirkungen des Konsums von alkoholfreiem Weizenbier vor und nach einem Marathon untersuchte, soll dieses die Infektanfälligkeit reduzieren.
Jedoch sind die genannten Polyphenole auch in vielen Obst und Gemüsesorten zu finden. Auch Kräuter enthalten zum Teil beachtliche Mengen an Polyphenolen. Somit lassen sich die gesundheitlich Effekte auch durch eine Anpassung der Ernährung erzielen und machen den regelmäßigen Konsum von, ob mit oder ohne Alkohol, überflüssig.
Ähnliche Ergebnisse liegen übrigens zu Rotwein vor. Denn auch dieser soll durch seinen hohen Polyphenolgehalt positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. (Auch hier gilt jedoch, Genuss in Maßen). Schlussfazit: Machen Polyphenole das Bier gesund? Ja, aber der positive Effekt wird durch den Alkohol wieder zunichte gemacht. Also ab besten alkoholfreies, bitteres Bier trinken, denn dieses enthält am meisten Polyphenole und keinen (oder sehr wenig) Alkohol. Auch die Wirkung von Polyphenolen in Nahrungsergänzungsmittel ist bisher nicht klar belegt.
Hallo und vielen Dank für den informativen Post!
Lesenswert Tipp.
Ich denke den meisten Menschen wird klar sein, dass Bier nicht wirklich gesund ist. Dennoch sehr interessant, dass grundsätzlich gesunde Substanzen enthalten sind. Gerade alkoholfreies Bier, das ja schon als gesund isotonisch ist, kann also konsumiert werden 🙂
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